Ordensfrau und Freigeist

Sr. Irmgardis / Dr. Gabriele Strausz (1920–2014) Eine Annäherung

978-3-99016-181-4
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Vor einem halben Jahrhundert löste die Ordensfrau Dr. Irmgardis Strausz von der Kongregation der „Töchter vom göttlichen Erlöser“ ein gewaltiges Medienecho aus. 1920 in St. Michael bei Güssing geboren, wirkte sie 18 Jahre als Professorin am Theresianum Eisenstadt, einer der Schulen ihres Ordens. Von 1966 bis 1968 begeisterte sie als erste Frau in der sonntäglichen ORF-Fernsehsendung „Christ in der Zeit“ mit ihrer unkonventionellen Sicht auf die Heilsbotschaft des christlichen Glaubens viele Menschen in ganz Österreich. Ins Fernsehen war sie auf Empfehlung von Kardinal Franz König gekommen, den ihr besonderes Charisma überzeugt hatte.

Nach zwei Jahren verschwand sie plötzlich von den Bildschirmen. Ihre Oberinnen verboten ihr, weiterhin im Fernsehen aufzutreten. Unerlaubte Beziehungen zu einem Schulaufsichtsbeamten wurden als Grund angegeben. Sr. Irmagrdis wurde danach vom Orden nach Salzburg versetzt. Als sie sich dort während eines langwierigen innerkirchlichen Prozesses, der bis in den Vatikan schwappte, in einem ORF-Fernsehmagazin (HORIZONTE, 9. Juli 1969) spektakulär gegen diese für sie haltlosen Anschuldigungen zur Wehr setzte, wurde sie aus dem Orden ausgeschlossen.

Die nächsten Jahre verbrachte sie unter ihrem bürgerlichen Namen Gabriele Strausz als Professorin für Deutsch, Geschichte und Latein an einem Bundesrealgymnasium in Salzburg. 1977 wurde sie Direktorin des Bundesrealgymnasiums in Güssing. Diese Position hatte ihr der damalige burgenländische Landeshauptmann Theodor Kery verschafft, dem sie bis in ihr hohes Alter verbunden blieb.

978-3-99016-181-4