Teta Mare
Erzählung in Anekdoten
Deutsch | Kroatisch
Klingenbach, Siegendorf, Zagersdorf, Wulkaprodersdorf, Hornstein, Baumgarten, Trausdorf, Draßburg u. a. – in diesen Dörfern rund um die Wulkaebene wurde früher nahezu ausschließlich kroatisch gesprochen. Jedes von ihnen war eine kleine Welt für sich, und es gab wenig Gründe, diese zu verlassen – und auch wenig Möglichkeiten, denn die Mobilität war in den Dörfern entlang der ungarischen Grenze weit bis ins 20. Jahrhundert noch sehr eingeschränkt. Und wenn doch etwa ein Kind eine entferntere Schule besuchte, ärmere Leute oder auch Kinder „in den Dienst“ gingen, um bei einer „Herrschaft“ zu arbeiten, fanden sie, manchmal nur wenige Kilometer weiter, eine andere Welt vor, in der das alltägliche Leben zwar ähnlich ablief, doch in der eine andere Sprache gesprochen wurde. In Anekdoten und kurzen Geschichten, die sich letztlich zu einem Porträt einer burgenlandkroatischen Familie – nicht nur mit der titelgebenden Teta Mare/Tante Maria, sondern auch mit Kuma Milka, Eltern, Großeltern, Onkeln – fügen, erzählt Dorothea Zeichmann liebevoll von einem Leben im Burgenland, das es so nicht mehr gibt, und spannt dabei den Bogen über zwei Weltkriege und die Zeit danach.