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Johannes Erasmus oder Der Wahnsinn hat Familie und die wohnt bei mir
Die Geschichte einer Kindheit
Roman
Coverbild: Annelie Wagner
Die Tatsache, dass jeder von uns mit irgendjemand verwandt ist, macht das Leben ungleich komplizierter, meint Johannes Erasmus – Träger großer Vornamen, glückloses Montagskind, unmündiger Katermörder. In diesem Buch erzählt er von seinen ersten zehn Lebensjahren und der Familie, in die er hineingeboren wurde. Obwohl er sich diese Leute nicht aussuchen durfte, kann er sie gut leiden. Er mag sie. „Liebe“ erscheint ihm dann doch als allzu großes Wort. Stattdessen packt ihn die Liebe zum Detail, wenn er die Tragödien und Komödien, die Skurrilitäten und den Wahnsinn des Alltags schildert. Gut möglich, dass manch einer sich und die Seinen darin wiedererkennt.
Dass die von Schadenfreude getriebene Natur bei der menschlichen Entwicklung auf Erfahrung statt Intelligenz setzt, erweist sich dann als problematisch, wenn der einem selbst zugefügte Schaden so groß ist, dass man aufgrund seines Ablebens gar keine Möglichkeit mehr hat, daraus klug zu werden. […] Was mich betrifft, so habe ich mich in unserer Küche verbrüht UND verbrannt, was die durch Schaden erworbene Klugheit darauf reduziert, dass man kein zweites Mal nach dem heißen Kochtopf greift, aber dazu tendiert, stattdessen andere schmerzhafte Fehler zu begehen. Somit trifft jener Spruch, den ich der unversiegbaren Quelle moderner Weisheit – Facebook – entnommen habe, durchaus zu: Wenn man das Ohr auf die heiße Herdplatte legt, kann man Dummheit riechen.
Aus: Johannes Erasmus oder Der Wahnsinn hat Familie und die wohnt bei mir