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Die Tagsätze zur Nicht- oder Bewältigung von Christl Greller, die sonst in weitläufigen Büchern behandelt werden, werfen Schlaglichter auf einzelne Tage. Facetten des Jahres, des Lebens, glänzen auf. So unterschiedlich sie sind, so zusammenhanglos sie bei flüchtiger Betrachtung erscheinen mögen – zusammen sind sie konzentriertes Leben und ergeben ein dichtes, interaktives Gewebe. Das Alltägliche mag oft den Anschein von Monotonie erwecken, doch aufmerksam betrachtet/analysiert, fallen die darin verstreuten Edelsteinchen auf, die zu beachten wir oft keine Zeit finden. Von Banalität bis zu den großen Umbrüchen, die das Leben auf den Kopf stellen, von (fast) biblischer Tragik bis zu (oft unfreiwilliger) Komik ist auch hier alles enthalten, was uns täglich begegnet. Einzeln herausgehoben, ausgeleuchtet, eventuell vergrößert für bessere Sichtbarkeit. Hier begegnen uns sorgfältige Beobachtungen in poetischer Fassung, die uns bekannt sind und doch in völlig neuer Sicht in den Fokus genommen werden. Dieses „Festmachen der Zeit“ an einzelnen Punkten in dermaßen
verdichteter Form spannt/heftet ein weites Netz über das Jahr und das Leben im Allgemeinen. Gleichzeitig können Gedanken, Fantasien, von den einzelnen Punkten ausschwärmen und so zu Bildzentren, zu Imaginationszentren werden.